Fragilité. Ästhetische Konjunkturen im 18. Jahrhundert
DFK hors les murs
Fragilité. Ästhetische Konjunkturen im 18. Jahrhundert
Im französischen 18. Jahrhundert lässt sich eine besondere Emphase fragiler künstlerischer Ausdrucksformen beobachten: Pastelle, Gipse und Terrakotten, aber auch Glasarbeiten und Porzellan – Medien, die durch transitorische Qualitäten, mitunter sogar durch ihre Zartheit bestechen und gleichsam von besonderer Zerbrechlichkeit sind – erlebten eine bemerkenswerte Konjunktur. Parallel fungierten in der Kunstliteratur der Zeit délicatesse, im Sinne einer »verfeinerten Empfindlichkeit der Sinne« (Knabe 1972), finesse oder auch sensibilité als Leitkategorien und zeugen vom zunehmenden Faszinosum einer Fragilität, die in Claude-Henri Watelets L’art de peindre von 1761 und prominenter noch im Encyclopédie-Eintrag zum ›Pastell‹ schließlich expressis verbis als eine zentrale ästhetische Qualität greifbar wird.
Die Tagung hat zum Ziel, einer Mediengeschichte der fragilité nachzuspüren, diese durch exemplarische Fallstudien und im Zusammenhang von Kunsttheorie, Kunstkritik und Kunstliteratur zu entfalten und dabei ein erweitertes Spektrum an Kontexten einzubeziehen. Die Themen werden unter Leitaspekten wie Liminalität, Vulnerabilität, Materialität, Produktionsästhetik sowie soziokulturellem und politischem Wandel in einer Engführung der autologischen und heterologischen Dimension betrachtet.
Programm siehe anbei.
Die Teilnahme an den Vorträgen ist ohne Anmeldung möglich.
Konzeption: Iris Brahms (Universität Tübingen, iris.brahms@uni-tuebingen.de), in Kooperation mit Julia Kloss-Weber (Paris Lodron Universität Salzburg, julia.kloss-weber@plus.ac.at) und Markus A. Castor (DFK Paris, mcastor@dfk-paris.org), Teilprojekt C2: Ästhetik – Kanon – Kritik. Nordalpine Kunst in der archäologischen und kunsthistorischen Forschung, siehe auch SFB 1391 Andere Ästhetik
Beteiligte Kolleg:innen des DFK Paris
