Architektur und das Unheimliche in der französischen Malerei an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert – Der Sacco di Roma (1527) als Wendepunkt
Das Forschungsprojekt untersucht die Rolle und Wirkung von Bildarchitektur in der französischen Malerei an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert, insbesondere im Hinblick auf die Evokation des Unheimlichen. Es fragt, inwiefern der Sacco di Roma (1527) als kulturelle Zäsur die Wahrnehmung und Darstellung von Raum beeinflusste und wie französische Künstler (u.a. Fouquet, Caron) sowie Theoretiker italienische Modelle aufgriffen und transformierten. Methodisch werden kunsthistorische Analysen mit interdisziplinären Ansätzen zum Unheimlichen (u.a. Freud, Vidler), zur Raumtheorie (Foucault, Lefebvre, Böhme) und zur Affektgeschichte (Warburg) verbunden. Ziel ist es zu ergründen, wie gemalte Architektur als sensibler Seismograph gesellschaftlicher Umbrüche, Krisenerfahrung und transformierter Raumwahrnehmungen fungiert.